02/18/14 ~Los Angeles~
Endlich geht es los in die Superstadt! Wie lange ich schon nach Los Angeles wollte, weiß ich schon gar nicht mehr. Es ging also ein Traum in Erfüllung. Samstagmorgen um 7 Uhr war für mich die Nacht vorbei. Jetzt hieß es anziehen, frühstücken, die letzten Kleinigkeiten einpacken und ab geht's zum Flughafen. Netterweise hat Raphaelle mich gefahren, sodass ich nicht Unmengen an Geld für ein Taxi ausgeben musste. Am Flughafen hatte ich dann Unmengen an Zeit, da ich sowohl mich als auch mein Gepäck schon online eingecheckt hatte und so einfach nur meinen Koffer abgeben musste. So habe ich dann gemütlich am Gate gesessen, gelesen und gewartet. Um 11:45 Uhr ging es dann los. ich war froh,d ass ich meine Ohrstöpsel dabei hatte. Die Stewardessen waren nämlich unglaublich unprofessionell. Sie haben uns die normalen Sicherheitsanweisungen in so einer kindischen Weise vorgetragen, dass ich fast aufgestanden wäre, um zu fragen, ob sie noch alle Tassen im Schrank haben. Beispiel: "Okay, ich habe jetzt einen Plan für euch, den ihr bitte alle befolgt. Als erstes werden wir alle die Tische hochklappen. Habt ihr das gemacht? Sehr gut! Dann drückt ihr auf das kleine Knöpfchen an der Armlehne, damit euer Sitz in einer aufrechten Position ist. Wenn gleich noch jemand den Sitz zurück gestellt hat, wenn ich nochmal hier durch gehe, dann werde ich ihm diesen Blick zuwerfen *schaut vorwurfsvoll* und darauf warten, dass derjenige ganz von alleine den Sitz nach oben klappt. Habt ihr das alle verstanden? Prima! Dann werden wir jetzt alle unsere Taschen unter den Sitzen verstauen...." uuuund so weiter. Mir wäre fast der Kragen geplatzt. Nachdem das Flugzeug gestartet war, fingen sie dann lautstark an, über Kolleginnen zu lästern, so dass die hintere Hälfte des Flugzeugs am Ende über die peinlichsten Details fremder Leute Bescheid wusste. Den kleinen Zwischenstop, den wir in Las Vegas hatten, habe ich also aus vollsten Zügen genossen. Nach zwei weiteren Stunden Flug sind wir dann endlich in LA gelandet. Sobald ich aus dem Flughafen trat, wurde ich von einem komischen Typen angesprochen und gefragt, ob ich ein Taxi brauche. Ich habe vorsichtig bejaht und er ist abgezischt, um sein Auto aus dem Parkhaus zu holen und mir "20 Dollar an der Taxirechnung zu sparen". Die Zeit habe ich genutzt um zu flüchten und mir ein richtiges Taxi zu nehmen. Um 4 Uhr war ich dann endlich im Hotel und um 65 Dollar ärmer. ich habe nur schnell alles in mein Zimmer geschmissen und habe unten in der Lobby gefragt, wie ich zum Walk of Fame komme, meiner einzigen Station an diesem Tag. Der Herr dort war sehr nett und geduldig mit mir. Allerdings warnte er mich beim verlassen der Lobby, auf gar keinen Fall nach zehn Uhr zurück zu kommen, da die Gegend, in der die Metrostation liegt, dann gefährlich werden kann. Ich bin also mit einem ziemlich mulmigen Gefühl in den Bus gestiegen, der mich zur Metrostation bringen sollte. Ich war keine zwanzig Meter gefahren, als mich shcon die erste unangenehme Überraschung erwartete: eine obdachlose Frau machte ihr Geschäft mitten auf dem Gehsteig und wischte sich den Hintern ab. Als wir vorbei kamen, hat sie laut angefangen zu schimpfen und uns an den Bus gespuckt. Es wurde auch nicht besser. Als ich aus dem Bus ausstieg, stand ich direkt vor einem riesigen Park. Der Park an sich war wirklich schön, mit kleinen Brücken und viel Grünund wäre nicht fast jeder Zentimeter mit Zelten, Pappkartons, Decken und Obdachlosen gepflastert gewesen, hätte ich sicher einen kurzfristigen Spaziergang gemacht. So allerdings habe ich mich shcnell auf die andere Straßenseite geflüchtet, mich durch eine Menge spanischsprachiger Straßenverkäufer von Essen, kopierten DVDs und verknitterten Medizinpackungen gekämpft und bin zur Metrostation runter gegangen um zum Walk of Fame zu fahren. Die Fahrt war nicht lang und ich war heilfroh, als ich die Metro endlich wieder verlassen konnte. Der Walk of Fame war proppenvoll. Überall waren Touristen, Musik und Leute, die sich als Hollywoodstars verkleidet hatten. Ich war schwer beeindruckt, wurde aber die Angst nicht los, auf dem Nachhauseweg überfallen zu werden. Deshalb bin ich nur hastig über die Sterne gegangen, habe ein paar Fotos geschossen und mir schließlich einen Burger zum Abendessen geholt, den ich in meinem Hotelzimmer essen wollte. Dass es dunkel wurde, hat meine Angst nur gesteigert und so bin ich relativ schnell wieder in die Metro gestiegen um zurück zum Hotel zu fahren. Da ich trotz Dunkelheit noch relativ früh dran war, war die Situation an der Bushaltestelle sehr entspannt. Niemand kam mir zu nah und niemand hat mich angesprochen. Trotzdem war ich ziemlich angespannt, bis ich endlich im Bus saß. Zurück im Hotel habe ich erstmal einige Zeit gebraucht, um mich wieder zu beruhigen. Ich habe mich wirklich schrecklich gefühlt und wusste nicht, wie ich die nächsten Tage überstehen sollte. Ich habe also erstmal geduscht, meinen Burger gegessen und mich dann ins Bett gelegt um einen Podcast zu hören. Nach kurzer Zeit bin ich eingeschlafen - allerdings nicht für lange. Um Mitternacht rum wurde ich wach, weil mir furchtbar übel war. Über die nächsten Stunden hinweg habe ich mich dann zwei Mal übergeben müssen und zusätzlich einige Zeit mit Durchfall auf der Toilette verbracht. Man, was für eine Nacht...
Morgens ging es mir natürlich schrecklich. Ich konnte mich kaum aus dem Bett bewegen, ohne, dass mir wieder schlecht wurde. Also, was tun? Das Telefon funktionierte nicht, so konnte ich die Lobby nihct erreichen. Ich war alleine und kannte niemanden. Also habe ich meine representative Maeve angerufen, die Frau, die von der Organisation für alle Au Pairs verantwortlich ist, die schon in den USA sind. Ich wollte sie fragen, ob es hier in L.A. vielleicht ein Au Pair von unserer Organisation gibt, das mir vielleicht helfen kann. Maeve war allerdings nicht da und so habe ich mich doch dazu durch gerungen, mir etwas überzuziehen und in die Lobby zu gehen um zu fragen, was ich tun sollte. könnte. Ich bekam eine Liste mit Medikamenten, die ich ohne Rezept bekommen konnte. Als ich wieder im Zimmer war, rief Maeve mich zurück und sagte, ich sollte zum Arzt gehen. Aber als ich bei den lokalen Urgent Cares anrief, waren diese geschlossen - immerhin war es Sonntag. Alles andere hat sonntags auf. Man kann bis in die späten Abendstunden shoppen gehen. Aber die Ärzte sind sonntags nicht da. Ist schon komisch, oder? Da mir niemand helfen konnte, ging ich schließlich zum Liqueur store an der Straßenecke gegangen und habe die over-the-counter-medicine gekauft, die man mir aufgeschrieben hatte. Zusätzlich dazu Toast, Honig und Kamillentee. Dann ging es zurück in mein Hotelzimmer und ich habe erstmal mit meinen Eltern geskyped. Da ich mich nicht nur körperlich unwohl, sondern auch unsicher fühlte, haben wir zusammen beschlossen, dass ich lieber in ein anderes Hotel umziehen sollte. Somit habe ich in der Touristeninformation in Hollywood angerufen und nachgefragt. Die haben mir drei Telefonnummern von Hotels gegeben und ich habe schließlich ein Zimmer bekommen, das nur fünf Minuten Laufweg vom Walk of Fame weg war - und das war nicht mal teuer! Da ich mich ein wenig besser fühlte, habe ich gegen Mittag also meine Koffer gepackt und mich auf die Reise nach Hollywood gemacht. Natürlich habe ich mich erstmal verlaufen. Ein netter junger Mann, den ich nach dem Weg gefahren habe, hat mich dann die letzten paar Meter zum Hotel gefahren. Leider konnte ich erst um drei Uhr einchecken, weshalb ich beschloss, mein Gepäck im Hotel stehen zu lassen und es mir ein wenig im Hollywood Highland Center gemütlich zu machen, dem kleinen Kaufhaus/Platz direkt am Walk of Fame. Dort habe ich mir dann sogar einen Smoothie gegönnt, da ich dringend etwas Süßes brauchte. So habe ich einige Zeit in der Sonne gesessen, den Smoothie genossen und mich um einiges besser gefühlt als am Vortag. Sicherer, vor allem. Jetzt konnte der Urlaub richtig losgehen - dachte ich. Bis ich merkte, dass ich zu viel Smoothie gehabt habe. Ich habe mich also zum Hotel zurück geschleppt um so schnell wie möglich einzuchecken und mich hinlegen zu können. Aber wie das nun mal ist, wenn etwas ganz schnell gehen muss, es dauerte gefühlte Ewigkeiten. Als ich meinen Schlüssel endlich hatte, war es schon fast zu spät. Schnell habe ich mich zu meinem Zimmer geschleppt, aber die Schlüsselkarte hat nicht funktioniert und ich kam nicht zum Bad. Glücklicherweise hatte ich vorher gesehen, dass in der Lobby ein Mülleimer stand und so entleerte ich meinen Mageninhalt ein weiteres Mal, diesmal in Gesellschaft der Dame an der Rezeption und eines anderen Gastes. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass mir schon lange nichts mehr so unangenehm gewesen ist. Meine Schlüsselkarte wurde neu konfiguriert und endlich kam ich in mein Zimmer. Eine lange Pause habe ich mir allerdings nicht gegönnt. Ich musste wieder los, den für diesen Abend hatte ich was besonderes geplant: Ich würde den Cirque du Soleil in Santa Monica besuchen und es dauerte eine Weile, um mit dem Bus dort hin zu kommen. Ich hatte mir vorher schon die Busverbindungen an der Touristeninformation geben lassen und wusste so genau, wo ich hin musste. Leider kam ich trotzdem etwas zu spät und verpasste einen Teil der Show, was mich angesichts des Preises, den ich für das Ticket gezahlt hatte, schon ein bisschen geärgert hat. Die Show selbst war allerdings wirklich, wirklich gut. Ich hätte euch gerne ein paar Fotos gezeigt, aber es war leider strikt verboten, welche zu machen (eins habe ich aber trotzdem, höhö). Der Cirque du Soleil ist ein Zirkus ganz ohne Tiere, was ich wirklich gut finde. Die Artisten waren wirklich außergewöhnlich gut und es gab viel Lichtshow und Special Effects, allerdings auch nicht zu viel. Wenn der unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, dass ihr auch mal zum Spaß nach Los Angeles kommen solltet, kann ich euch das auf jeden Fall empfehlen!
Eigentlich hatte ich vor der Show geplant, mich noch ein wenig am Strand von Santa Monica zu sonnen und im Meer zu schwimmen, was ja dann zeitlich leider nicht gepasst hat. Als die Show vorbei war, war es schon dunkel und ziemlich kühl, weshalb ich auch nicht mehr zum Strand gegangen bin. Außerdem war ich unheimlich müde von der vergangen kurzen Nacht und dem Rest des Tages, weshalb ich einfach nur noch zurück zum Hotel wollte. Und das so schnell wie möglich. Da die Fahrt mit dem Bus mich noch eineinhalb Stunden und einen Umstieg gekostet hätten, beschloss ich, ein Taxi zurück zu nehmen. Eine sehr gute Entscheidung. Mein Taxifahrer war ein sehr netter junger Mann, mit dem ich mich über Gott und die Welt unterhalten habe. Ein wirklich guter Abschluss für den Tag. Trotz dem verrückten Verkehr, der in LA 24 Stunden am Tag herrscht sind wir gut durchgekommen und ich habe mich gefreut, eine weitere nette Bekanntschaft gemacht zu haben. Um halb acht war ich wieder im Hotel und bin einfach nur ins Bett gefallen. Und endlich konnte ich einfach nur schlafen.
Montag war das absolute und unbestrittene Highlight meines Urlaubs in Los Angeles. Es ging in die Universal Studios! Hiervon habe ich so viele Fotos gemacht, ihr werdet euch kaum retten können. Der Tag war einfach nur der Wahnsinn. Kurz nach dem Frühstück habe ich mich auf gemacht. Die Studios sind nur eine Metrostation entfernt, so dass ich sehr schnell dort war. Dann ging es mit einem Shuttlebus nach oben zu den Studios. Natürlich musste ich mich erstmal überall umschauen, bevor ich anfing, tatsächlich die Bahnen zu fahren. Lasst mich nur sagen - ich war acht agnze Stunden in diesem Park und ich habe jede einzelne Attraktion mitgemacht, die es dort gab. Kurze Rezensionen:
Transformers 3D Ride: Eine Welt, die man nur durch die 3D-Brille richtig sehen kann. Viel hin und her geschüttel, rauf und runter und Wassergespritze.
The Revenge of the Mummy: UNFASSBAR GUTE Achterbahn. Erstklassig.
Jurassic Park: Eine Achterbahn auf dem Wasser. Ein wenig feucht.
Das gute an diesen drei Rides war, dass es eine "Single-Rides-Line" gab. Das heißt, wenn man alleine fährt, konnte man sich in dieser Reihe anstellen - ergo an allen anderen vorbei gehen und sich stundenlanges Warten ersparen. Hab ich fleißig ausgenutzt.
Shrek 4D: Ein 4D Kurzfilm, der nach dem ersten Shrek Film spielt. Mit wackelnden Sitzen, Wasser und allem.
WaterWorld: Ein Theaterstück auf dem Wasser. Viel Pyrotechnik, viel laut und viele bekannte Gesichter.
House of Horrors: Ein Geisterhaus inklusive hervorspringenden Leuten. Nicht ganz so meins.
Special Effects Stage: Hier wird vorgestellt, was für Möglichkeiten gibt, um im Film zu tricksen. Sehr interessant!
Studio Tour: Man wird durch die großen Sets der Universal Studios geführt und bekommt eine Extravorstellung von Peter Jacksons KingKong 3d Animation. Wenn man in einem Bus sitzend in einen Tunnel rein fährt und plötzlich zwischen Dinos und King Kong feststeckt, ist das schon ein bisschen beängstigend.
The Simpsons Ride: Mordanschlag in Krustyland. Ebenfalls ein 4D Ride. Muss ich noch mehr sagen? ;)
Und zum Abschluss noch: Animal Actors: Eine Show mit allen möglichen Tieren, die schon mal in Filmen mitgewirkt haben. Eine sehr, sehr lustige Angelegenheit.
Außerdem gab es ein kleines französisches und britisches Viertel, beides sehr hübsch gestaltet! Und auf dem Universal Plaza haben regelmäßig irgendwelche winzigen Shows stattgefunden, die auch sehr hübsch anzuschauen waren. Insgesamt habe ich den Tag wirklich aus vollen Zügen genossen und bis zur letzten Sekunde ausgekostet. Abends bin ich dann mit einem neuen Shrek T-Shirt in der Tasche und vielen Videos und Fotos auf der neuen Kamera die Universal Studios verlassen und bin noch kurz durch die "Universal City" gelaufen, einer Einkaufsstraße, die mit ihren riesigen Schildern sehr an Las Vegas erinnerte. Allerdings habe ich mich dort nicht lange aufgehalten und bin ziemlich schnell zum Shuttle gegangen und habe mich zur Metrostation kutschieren lassen. Im Shuttle saßen dann lustigerweise zwei Mädels aus Deutschland neben mir, die gerade durch die USA reisen und lustigerweise in meiner alten Heimatstadt studieren. Die Welt ist ja so klein.
Zurück im Hotel habe ich nur noch schnell online für meinen Rückflug am nächsten Tag eingecheckt und gefragt, wann ich denn am besten losfahre um meinen Flug zu bekommen. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass ich morgens noch genug Zeit haben würde, um das Wahrzeichen Los Angeles' anzuschauen : das Hollywoodzeichen.
Vollkommen zufrieden und glücklich bin ich nach diesem Tag und dieser guten Nachricht einfach nur früh ins Bett gefallen. .