Mittwoch, 12. Februar 2014
02/09/2014 ~week 9~
Diese Woche begann mit einem ganz gewöhnlichen Montag. Zumindest war er anfangs ganz gewöhnlich. Jean und ich haben im Schnee gespielt, ich habe tonnenweise Wäsche gewaschen und ihn verzweifelt versucht dazu zu bewegen, doch bitte noch ein bisschen länger zu schlafen, als nur eineinhalb Stunden. Vergeblich.
Abends, als der Rest der Familie nach Hause kam, wurde der Montag aber doch noch zu einem ungewöhnlichen und sehr, sehr glücklichen Tag. Kaum hatte Raphaelle sich hingesetzt um sich auszuruhen, eröffnete sie mir auch schon, dass sie nur noch bis Juni arbeiten würde. Für mich war allein das schon eine gute Neuigkeit. Ich habe die große Hoffnung, dass sich dadurch das Familienleben hier etwas entspannt und nicht jeder 24 Stunden am Tag einfach nur gestresst ist. Die Familienzeit kommt nämlich momentan bei weitem zu kurz und das wird sich hoffentlich ab Juni ein bisschen ändern.
Das war allerdings noch nicht alles. Sie erklärte mir, dass sie, weil sie ja ab Juni zu Hause sein wird, mich auch ab Juni nicht mehr brauchen würden. Das hört sich jetzt auf den ersten Leser vielleicht scheußlich an, aber ich hätte sie fast geknutscht. Denn, die meisten von euch wissen es noch nicht, ich habe auch ein paar Pläne gemacht. Ich habe endlich einen Studiengang gefunden, den ich gerne machen würde: "Journalism & Business Communication". Dieser fängt Ende des Jahres an und ich muss davor noch zu einem Aufnahmetest zur Uni fahren. So habe ich schon vor ein paar Wochen beschlossen, mein Auslandsjahr abzukürzen und schon Ende Juni nach Hause zu fliegen. Allerdings wusste ich nicht, wann und wie ich das meinen host Eltern beibringen sollte und habe stundenlang darüber nachgegrübelt, wie das am besten anzustellen ist. Als Raphaelle mir dann eröffnete, dass sie mich ab Ende Juni sowieso nicht mehr brauchen, habe ich in meinem Zimmer erstmal ein kleines, privates Freudentänzchen aufgeführt. Was. habe. ich. ein. Glück. Ich habe ihr dann auch sofort von der Uni erzählt und sie hat sich sehr für mich gefreut. Bis jetzt steht also dem Happy End nichts mehr im Wege.
Den Rest der Woche musste ich von meinem Erfolg zehren, denn draußen war totales Schneechaos angesagt und wir sind keinen Milimeter vor die Tür getreten (bei -20 Grad und eiskaltem Wind würde ich das auch niemandem raten). Ich habe mein Glück dann aber doch noch ein bisschen strapazieren wollen und habe die Cousine meiner Mum angeschrieben, die schon seit einiger Zeit in Hamburg wohnt - meiner zukünftigen Unistadt (hoffentlich).Ich habe sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen (man könnte schon fast sagen sei JAHRZEHNTEN) und wusste deshalb nicht genau, ob sie mir antworten würde, oder nicht. Hat sie aber - und das ziemlich schnell. Sie hat mir eine ganz lange Liste mit Dingen geschickt, die man in Hamburg toll machen kann und auch sofort angeboten, dass ich bei ihr wohnen darf, wenn ich für den Aufnahmetest der Uni nach Hamburg komme. Super! Ich habe mich wirklich sehr gefreut.
Donnerstag war es dann aber auch vorbei mit dem Glück: als ich meine Wäsche gewaschen habe, habe ich plötzlich so ein komisches Gurgeln gehört. Und als ich nachgesehen habe, läuft unter der Waschmaschine massenweise Wasser hervor. Schnell hab ich sie abgestellt und das Wasser mit allen möglichen Lappen und dreckigen Shirts, die ich finden konnte davon abgehalten, in die Lüftung im Boden zu fließen. Und danach hieß es: putzen. Ich habe das ganze Wasser aufgewischt, musste Waschmaschine und Trockner verrücken um darunter zu kommen und nachher hat die Waschküche geglänzt wie noch nie. Allerdings hat die ganze Aktion zwei Stunden gedauert und danach war ich ein bisschen fertig. Um mich dann abends doch noch ein wenig auf Hochtouren zu bringen, habe ich mir selbst ein Geschenk gemacht: Ich habe Tickets nach L.A. gebucht! Wie einige von euch sicher wissen, wollte ich schon seit Ewigkeiten schon mal nach Los Angeles. Und jetzt wird mein Traum endlich wahr! Ich freue mich schon riesig. Details werde ich allerdings noch nicht verraten. Es soll ja spannend bleiben. ;)
Das Highlight am Freitag war ein Film, den ich angeschaut habe. Er heißt ""Magic beyond words" und ist die "Biografie" von Mrs. J. K. Rowling. Der Film war wirklich super inspirierend und klasse gespielt! Hat mich echt beeindruckt
Samstag war fast wie jeder Samstag - erstmal einkaufen mit Raphaelle. Als wir aber von der ach-so-normalen-Samstagsaktivität zurückkamen, haben wir erstmal einen Schock bekommen. Die eigentlich automatische Garagentür war halb offen und bewegte sich bei Knopfdruck keinen Millimeter. André meinte, dass eine Mülltonne unter dem Tor gestanden hatte und der Motor des Tors sogar angefangen hat zu rauchen, bevor er gemerkt hat, was los ist. Da haben wir wohl beim Wegfahren nicht richtig aufgepasst. Nun stand unsere Garage - mit Durchgangstür zum Haus natürlich - für Jedermamn offen. Eher semioptimal.
Gemütlich im Zimmer abgehangen habe ich dann trotzdem noch ein bisschen. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass das hier eine sehr sichere Nachbarschaft ist und keiner unser Haus über Nacht plündern würde.
Abends habe ich mich dann allerdings doch nochmal raus getraut und bin zum best buy gefahren, um mich über Kameras zu informieren. Denn: nach drei Monaten ohne ordentliche Kamera und mit Handyfotos sollte man sich schon mal eine neue kaufen, oder? Der Herr dort war sehr nett und hat mir wirklich weitergeholfen. Allerdings wollte ich mir noch bis Dienstag Zeit lassen, um mir wirkliche eine neue Kamera zu holen.
Zum Abendessen hatten wir wieder Besuch von Raphaelles Freundin Nancy, die dieses Mal "Bandit" mitgebracht hat, den Hund einer Freundin. Das war vielleicht ein energiegeladenes Kerlchen! Heieiei... Ich weiß schon, warum ich generell Katzen lieber mag. ;)
Zum Abschluss des Tages habe ich mir "Hotel Transilvania" angeschaut, ein total lustiger Kinder-Animationsfilm, den ich zwei Tage drauf gleich nochmal angeschaut habe!
Sonntagmorgen war es ungewöhnlich lange still im Haus. Bis acht Uhr hat sich niemand geregt! Für mich bestand also kein Grund, sich übermäßig früh aus den Federn zu quälen. Als um acht dann aber doch der Trubel losging, habe ich mit allen gefrühstückt und dann meine Sachen gepackt, um endlich nochmal schwimmen zu fahren. Es hat sich wirklich gelohnt. Ich habe einen Kilometer in 29 Minuten geschafft! Ich bin schon wahnsinnig stolz auf mich. :D
Auch, wenn ich so schnell war, blieb mir danach nur Zeit um nach Hause zu fahren, zu duschen, mich zu schminken und alles umzupacken, bevor ich mich mit Anna traf. Die hatte nämlich ihr Au Pair Treffen und hat gefragt, ob ich mitkommen möchte. ich habe natürlich zugestimmt. Ich wollte unbedingt neue Leute kennen lernen und bowlen hörte sich auch gar nicht so schlecht an. Das habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht. Und so sind wir zusammen nach Denver zu einer Bowlingbahn gefahren. Dort habe ich Nadine, ebenfalls aus Deutschland, und Steph aus Südafrika getroffen! Wir hatten echt viel Spaß zusammen und haben viel gelacht. Insgesamt waren wir zweieinhalb Stunden dort, haben drei Runden gebowlt und sechs Pizzen verdrückt (natürlich nur mithilfe der anderen Au Pairs). Um kurz nach drei hieß es dann schon wieder nach Hause fahren. Anna und ich hatten allerdings keine Lust, alleine im jeweiligen Zimmer zu sitzen, weshalb wir uns noch zusammen "Warm Bodies" angeschaut haben - ein wirklich enttäuschender Film meiner Meinung nach. War gar nicht meins. Danach haben wir natürlich noch ein bisschen getratscht, bevor sie wieder nach Hause gefahren ist,
Nächstes Wochenende geht es dann also für vier Tage nach Los Angeles. Ich freue mich schon riesig und werde bestimmt jede Sekunde meiner Freizeit damit verbringen, meine vier Tage dort zu planen! Ich freue mich schon sehr darauf, euch davon zu berichten...