02/14/14 ~week 10~
Und somit haben wir endlich die zweistellige Wochenzahl erreicht. Yay! Dieser Post geht übrigens nur bis Freitag, da ich mir dachte, dass mein Kurzurlaub in L.A. einen Sonderpost verdient hat.
Wie ich euch ja letzte Woche erzählt habe, haben Raphaelle und ich am Samstag das Garagentor zerstört. Nun, das einzig kuriose an Montag war, dass es plötzlich wieder funktionierte und das Auto so abends wieder in der Garage abgestellt wurde. Ich hielt das für keine besonders gute Idee, aber ich wurde ja nicht gefragt. Raphaelle meinte abends bevor ich in mein Zimmer ging noch, dass sie hoffe, dass das Garagentor am nächsten Morgen nicht aufgehen würde. Und ratet mal, was passiert ist.
ES GING NATÜRLICH NICHT AUF!! Aber da wir ja zwei Autos besitzen, wurde einfach das zweite Auto genommen - meins. An meinem freien Dienstag, so kurz vor meiner Reise nach LA. Ich hätte platzen können. Nun stand also ein vollkommen funktionsfähiges Auto in der Garage eingesperrt, weil Frau es darauf anlegen musste, dass das Garagentor jetzt wieder einwandfrei funktioniert und ich kam nirgendwo hin um meine Besorgungen zu machen. Wie ihr merkt - ich war wirklich ziemlich sauer. Ich habe also meinen Tag damit verbracht eine Fotocollage zusammenzustellen und auszudrucken, mein Zimmer von oben bis unten zu putzen und mir ein paar Tickets für Attraktionen in LA vorzubestellen. Abends kam Raphaelle dann extra schnell nach Hause, damit ich noch losgehen und einkaufen konnte. Glücklicherweise brauchte ich nicht viel (die Hälfte davon ist auch unbenutzt aus LA wiedergekommen) und war so pünktlich zum Abendessen wieder zu Hause. Alles, was ich gekauft hatte, war ein paar Sandalen (mein Wetterbericht sagte mir, dass es Samstag 30 Grad in LA sein sollten), Sonnencreme (ich wiederhole: Samstag 30 Grad) und endlich, endlich eine neue Kamera. Ich wollte wirklich nicht durch die Stadt laufen und nur Fotos mit dem Handy machen. Das ist mir sowieso ein Graus. Deshalb habe ich beschlossen, dass es an der Zeit ist, endlich eine neue zu kaufen (quick reminder: meine Kamera hat an meinem ersten Arbeitstag den Geist aufgegeben. Argh!).
Mittwoch habe ich die dann auch direkt ausprobiert und wild Fotos geschossen. Leider war Raphaelles Auto IMMERNOCH in der Garage eingesperrt, so dass ich mit Jean SCHON WIEDER zu Hause bleiben musste und nicht wie geplant nach Golden fahren konnte. Wir haben zwar ein bisschen draußen gespielt, aber spannend war das sicherlich nicht. Die Zeit, die ich hatte, als er schlief, habe ich dazu genutzt, um mir die Metro- und Buszeiten in LA rauszuschreiben, die ich brauchen würde. Das war eine ganz schön lange Liste, das sage ich euch... Nachmittags kam dann auch jemand vorbei, der sich die Garage angeschaut hat und einen Haken entfernt hat, damit man das Tor manuell aufschieben kann. Ich hätte ihn dafür fast geknutscht. Wir konnten also am nächsten Tag endlich wieder das Haus verlassen.
Donnerstag hatten wir dann einen Extragast. Nun ja, Gast ist vielleicht das falsche Wort. Immerhin lebt er hier im Haus. Er ist nur normalerweise nicht da, wenn ich auf Jean aufpasse. André, mein host dad, hatte an diesem Tag furchtbare Probleme mit dem Magen und ist deshalb zu Hause geblieben. Jean und ich sind zusammen zur Babytime und zur Post gefahren, wo ich der lieben Anni endlich ihre SD-Karte zurückgeschickt habe . Nach dem darauf folgenden Mittagessen habe ich Jean ins Bett gebracht und bin nochmal losgefahren, um André eine Flasche Cola zu kaufen. Denn bekanntlich helfen bei Magenproblemen Cola und Salzstangen am besten. ;)
In der kurzen Zeit, in der Jean danach noch geschlafen hat, habe ich endlich noch mal Émelie geschrieben, die mit mir zusammen in der Trainingsweek war. Ich habe erfahren, dass sie, sowie zwei weitere Au Pairs aus unserer Trainingsweek im Rematch waren und inzwischen bei einer anderen Familie wohnen! Das ist die Hälfte der Au Pairs, die mit mir hier angekommen sind! Das ist schon viel, finde ich... Jedenfalls haben wir uns sehr nett unterhalten und ich habe beschlossen, sie mal in Phoenix zu besuchen, wenn meine Zeit noch reicht.
Danach habe ich ein wenig vorgepackt - obwohl das für einen viertägigen Urlaub ziemlich schnell ging und den Reparateur unseres Garagentors rein gelassen. Der ist dann auch fast vier Stunden da geblieben, um alles neu zu machen und hat dann noch festgestellt, dass er zum Teil die falschen Ersatzteile hatte und einige davon nachgeliefert werden mussten (und bis heute nicht an der Garage angebracht wurden. Heute ist der 25.02. Das nenne ich Service).
Freitag, Valentinstag! Juhu! Hier wird Valentinstag zelebriert wie Weihnachten. Das ist echt unglaublich. Natürlich musste ich mir dann auch, ganz in Ami-Manier, ein Valentines-Date suchen und habe kurzerhand beschlossen, mit Anna Essen zu gehen. Wir haben uns bei dem Inder getroffen, bei dem wir auch das erste Mal waren, als wir uns verabredet haben (ist das nicht ROMANTISCH??!). Vorher war der Tag allerdings nicht gerade romantisch muss ich sagen. An diesem Tag hat nämlich Jean beschlossen, krank zu werden. Er hörte sich beim Atmen an wie Darth Vader und hat fürchterlich gehustet. Deshalb ist Raphaelle zu Hause geblieben und ich musste die Kinder zur Schule fahren. In der Küche habe ich dann meine Demotivation des Tages am Kühlschrank hängen sehen: ein Ticket. Und damit meine ich kein Zugticket oder Ticket für den Zoo, nein, ich meine ein wunderschönes Foto, das an einer angeblich überfahrenen roten Ampel von mir geschossen wurde, als ich Victoire das letzte mal zur Schule gefahren habe. Mist, Mist, Mist. Meine erste Post von der polizeilichen Behörde in Denver. Und jetzt sollte ich mich direkt wieder ins Auto schwingen, um die Kids in die Schule zu fahren. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich nicht gerade bester Laune war. Ich habe es allerdings geschafft, ohne nochmal geblitzt zu werden. Halleluja.
Nach zweistündigem hin und her fahren, eröffnete mir Raphaelle, dass der Kinderarzttermin für Jean erst am Nachmittag sein würde und so hatte ich ein wenig freie Zeit, bevor wir zusammen los fuhren. Nach dem Kinderarzt bin ich mit Jean wieder nach Hause gefahren, während Raphaelle ihr Auto genommen hat, um die Kinder in der Schule abzuholen. Jean ist auf der Fahrt eingeschlafen und hat glücklicherweise fast durchgepennt, bis der Rest der Familie wieder zu Hause war. Dann hieß es für mich: ran halten Ich wollte ja nicht zu spät zu meinem Date kommen.
Im Restaurant erzählte mir Anna dann, dass ihre Kids auch krank geworden waren und Haydn auf ihrem Schoss gemeint hatte, rückwärts essen zu müssen. Da war ich dann doch froh, dass Jean nur eine Erkältung hat. Wir waren jedenfalls sehr dankbar dafür, dass der Tag vorbei war und wir uns bei Chicken Tikka Massala und Mango Lassi im Restaurant entspannen konnten. Zum Abschluss des Tages sind wir noch in eine Bar nebenan gegangen und haben uns einen Nachtisch gegönnt. Dort haben wir auch Jasmin getroffen, das deutsche Au Pair, das schon seit eineinhalb Jahren hier ist, und mit ihr noch ein wenig gequatscht, bevor es nach Hause ging. Dort hieß es dann; fertigpacken. Am nächsten Morgen würde es um halb neun losgehen zum Flughafen und ab nach LA. Natürlich werde ich euch davon auch noch ganz viel berichten...