11/24/13 ~week 2~
Noch dreißig Tage bis Weihnachten! Juhuuu!! Mein Lieblingsfeiertag! Freut ihr euch auch schon?
Meine vergangene Woche hatte allerdings nicht sehr viel mit Weihnachten zu tun, denn sie hat natürlich wieder mit Arbeit begonnen.
Montag haben Jean und ich uns aufgemacht, um den Spielplatz in Golden zu besuchen, der viel spannender und größer (und vor allem VOLLER) ist, als der hier um die Ecke. Leider konnten wir morgens nicht direkt los, weil es hier bis ungefähr 9 Uhr unerträglich kalt draußen ist. Als wir dann am Spielplatz angekommen waren, hat sich schnell herausgestellt, was für ein Dreckspatz Jean ist. Er hat es geliebt, im Sand zu wühlen und ihn über sich zu verteilen (aber mal ehrlich. Wer liebt das nicht? :) ). Am Spielplatz habe ich auch eines der Au Pairs getroffen, das mir in der letzten Woche in der Bibliothek begegnet ist. Wir haben uns sehr nett unterhalten und uns für den kommenden Donnerstag verabredet. Nachdem sie den Jungen, auf den sie aufpassen muss, eingesammelt hat und gegangen ist, habe ich mich dazu entschlossen noch einen kleinen Spaziergang an "Bears Creek", dem Fluss entlang zu machen, der durch Golden hindurch fließt. Also habe ich Jean in seinen Kinderwagen gepackt und bin los gelaufen. Das Wetter war wunderschön und ich habe die Natur sehr genossen. Die Leute, die das gute Wetter ebenfalls genutzt haben, haben auch zu meiner guten Laune beigetragen, denn (fast) alle waren in bester Stimmung, haben gegrüßt und sich darüber gefreut, dass ich mit Jean spazieren gehe. Ich muss sagen. diese positive Einstellung, die einem hier an jeder Ecke begegnet, tut wirklich gut.
Dienstag hatte ich dann frei. Trotzdem wollten einige Dinge erledigt werden. Zuerst einmal musste ich losfahren, um meine Social Security Number (SSN) zu beantragen. Die braucht man hier für alles mögliche. Blöderweise hat sich meine Blondheit an diesem Morgen mal wieder bemerkbar gemacht. Ich bin zwar, oh Wunder, pünktlich losgekommen, bin aber über eine Stunde in der Gegend rumgegurkt, weil ich den Ort nicht finden konnte und bin insgesamt drei Mal mitten in der Pampa gelandet. Irgendwann, als ich Fremde nach dem Weg gefragt habe, ist mir dann aufgefallen, warum ich mich ständig verfahren habe: Die SSN-Office liegt gar nicht in Golden, sondern in Lakewood. Ich hatte den falschen Ort angegeben! Natürlich hätte ich mein Kopf in dem Moment am liebsten wiederholt gegen das Lenkrad gerammt, allerdings hätten die armen Spaziergänger mich dann wohl für verrückt erklärt. Somit bin ich dann - nachdem ich mein Fenster wieder geschlossen hatte natürlich - schimpfend wie ein Rohrspatz nach Lakewood gefahren und habe die SSN-Office - oh Wunder - sofort gefunden. Allerdings hat meine Reise durch die Vororte Denvers mich eine Menge Zeit gekostet (wie oben schon erwähnt über eine Stunde), sodass ich erste eine halbe Stunde nach Öffnungszeit der Office dort ankam. Wie zu erwarten war, war das Gebäude rappel voll. Ich habe mein Anliegen also geduldig in eine entsprechende Maschine eingetippt, die prompt ein Ticket mit einer Nummer ausgespuckt hat. "Prima", dachte ich, nach einem Blick auf die Anzeigetafel, auf der die Nummern standen, die gerade aufgerufen worden waren. "Da steht schon J73. Ich habe J75. Das kann ja nicht lange dauern. Glück gehabt."
Von. Wegen.
Nach einer Stunde Wartezeit bin ich dann mal zu einem sehr offiziell aussehenden Herren gegangen und habe mich erkundigt, wie das Aufrufen von den Nummern eigentlich so funktioniert. Die Antwort war: Erst werden zehn Nummern mit einem "S" vorne aufgerufen, dann zehn mit einem "T", dann zehn mit einem "X" und DANN kommt EINE mit einem "J".
Wundervoll. Ich habe mich also lächelnd bedankt, innerlich abermals geschimpft wie ein Rohrspatz und mich wieder auf meinen Platz begeben. Glücklicherweise hatte ich in weiser Voraussicht ein Buch mitgenommen.
Nach einer weiteren Stunde warten kam ich dann endlich an die Reihe (ich habe auch kein angefordertes Dokument vergessen, sodass ich meine SSN auch WIRKLICH beantragen konnte) und hatte zehn Minuten, nachdem ich aufgerufen wurde, die Office wieder verlassen.
Mein nächstes Ziel war die Bank. Ich musste dringend ein Bankkonto eröffnen. Ich habe mich schließlich nach einigem hin und her überlegen für "Wells Fargo" entschieden. Dort musste ich glücklicherweise nicht warten, bis ich dran kam, denn ich war so ziemlich die einzige Kundin, die dort auf der Matte stand. Deshalb ging das ganze relativ schnell und zum Glück auch reibungslos vonstatten. Eigentlich hatte ich geplant, nach meinem Besuch bei der Bank auch noch loszufahren, um mir einen Handyvertrag zu besorgen, was ich dann aber kurzerhand in den Wind geschossen habe und nach Hause gefahren bin. Es war nämlich ein Uhr. Zeit, um zu essen und sich an seinem freien Tag in Jogginghose und gemütlichen Pulli (vorzugsweise vom Freund) zu schmeißen. Das habe ich dann auch voller Inbrunst getan.
Mittwoch war mit Abstand der anstrengenste Tag der Woche. Ich musste nicht nur auf Jean, sondern auch auf seinen älteren Bruder Adrien aufpassen, der meine gesamte Aufmerksamkeit gefordert hat. Den größten Teil des Tages haben wir zu Hause verbracht, was sich ja erstmal ganz entspannt anhört. Wenn ein knapp vierjähriger aber ständig "Hey", "Look at that" und "You know" sagt, dann zwei Minuten braucht, um sich zu überlegen, was er eigentlich sagen möchte und danach alles drei Mal wiederholt, weil er es so spannend findet, dann ist das mit der Zeit ein wenig nervenaufreibend. Irgendwann habe ich die Jungs dann rausgeschmissen, damit sie ein bisschen auf der Terrasse spielen, Dreck-Blatt-Suppe in den Blumentöpfen kochen und sich austoben konnten.
Außerdem hat Adrien mir sein Talent beim Karaoke bewiesen, was zugegebenermaßen sehr amüsant war.
Zum Abschluss des Tages habe ich die beiden noch zum Spielplatz bugsiert, wo dann gleichzeitig das Highlight und der Tiefpunkt meines Tages stattgefunden hat. Mein Highlight war, dass Adrien sich auf den ersten Blick in das einzige Mädchen verguckt hat, das außer uns noch da war. Erst hat er sie wie betäubt angestarrt und ist dann wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen, um ihr eifrig alles nachzumachen und zu versuchen, sie zu beeindrucken. Dass sie das gar nicht so toll fand, hat er allerdings nicht bemerkt und ich habe mich prächtig amüsiert.
Kurz danach ist meine Batterie allerdings sehr schnell in den Keller gegangen. Ich habe mich plötzlich schwindelig gefühlt, mir war heiß und kalt gleichzeitig und Kopfschmerzen haben sich angekündigt. Zu alledem hat meine Nase angefangen zu laufen wie blöd. Also habe ich die Jungs wieder eingepackt und bin nach Hause gelaufen. Der Rückweg hat sich furchtbar gezogen, denn Adrien hatte sich eine Blase gelaufen und musste noch langsamer laufen, als dreijährige ohnehin schon laufen, wofür ich allerdings jede Menge Verständnis hatte. Ich fühlte mich ehrlich gesagt an durchtanzte Nächte mit hohen Hacken erinnert, weshalb ich ihm keinen Vorwurf machen konnte, als er sich über seine Blase beschwerte.
Endlich zu Hause angekommen habe ich darauf gehofft, dass Raphaelle möglichst bald nach Hause kommt. Glücklicherweise musste ich tatsächlich nur eine halbe Stunde warten. Sie hat mich dann sofort sehr lieb umsorgt, mir einen Rosmarin-Thymian-Tee mit Honig und Limonensaft gemacht und mich ins Bett geschickt, damit ich mich ausruhen konnte.
Dort habe ich dann auch den Großteil von meinem freien Donnerstag verbracht. ich hatte Kopfschmerzen und war furchtbar schlapp. Eigentlich hatte ich an diesem Tag meine Handynummer organisieren wollen. Daraus ist dann allerdings nichts geworden. Genauso wie aus meinem geplanten Date mit dem anderen Au Pair.
Freitag Morgen ging es mir immer noch nicht gut. Gearbeitet habe ich trotzdem. Schließlich haben eine zweite Kanne Rosmarin.Thymian-Tee und ein Ibuprofen geholfen, sodass ich mich gegen Mittag besser gefühlt habe und es mir abends sogar wieder komplett gut ging. Ich bin den Tag über aber trotzdem mit Jean zu Hause geblieben, damit ich niemanden anstecke oder mir selbst noch zusätzlich was einfange. Raphaelle war an diesem Tag schon um vier zu Hause, sodass der Freitag relativ entspannt war.
Samstagmorgen ist dann meine "local representative" zu uns gekommen. Der local representative arbeitet für die Au Pair Organisation und lebt in der Nähe von einigen Au Pairs. Er ist da, um bei Fragen und Problemen zu helfen und möglicherweise kleine Streitigkeiten zwischen Familie und Au Pair zu regeln. Außerdem organisiert er monatliche Treffen für die Au Pairs aus seinem Kreis, damit alle sich treffen und kennen lernen können, was ich persönlich sehr schön finde.
Mein local representative, Samantha heißt sie, ist total nett. Sie ist Samstag vorbei gekommen, um alle möglichen Regeln festzusetzen, die zum Beispiel Benutzung des Autos, Einladen von Gästen und Ausgehzeiten betreffen. Diese werden dann offiziell an die Organisation weitergegeben, damit über solche Sachen keine Streitigkeiten mehr entstehen können.
Samstag Nachmittag hieß es dann wieder shoppen im großen Ikea-Lagerhaus.Stil. Damit waren wir eigentlich den ganzen Tag beschäftigt.
Den Sonntag Vormittag habe ich genutzt, um zu lesen. Mein Buch ist echt fesselnd (nach wie vor lese ich "Die Insel der besonderen Kinder" auf Englisch. Creepy!) und ich habe es sehr genossen. Außerdem habe ich mit meiner Familie geskyped, die sich an diesem Tag bei meinen Großeltern aufhielt, sodass ständig jemand aus der Familie herein kam, wie zum Beispiel mein Opa, meine Oma, oder mein Onkel. Meine Cousine hingegen war von Anfang an dabei. Ich muss wirklich sagen, dass ich mich tierisch gefreut habe, sie alle wiederzusehen und mich in dem Moment gerne nach Deutschland teleportiert hätte.
Danach wollten wir uns endlich um meinen Handyvertrag kümmern. Wir haben es auch versucht. Allerdings scheint es hier ausgesprochen schwierig zu sein, an einen Vertrag ranzukommen, bei dem man kein neues Handy kaufen muss. Ich wurde lediglich zum nächsten Telekom oder at&t Shop weitergeschickt. Ich werde also in der kommenden Woche einen weiteren freien Tag opfern, um mich um meinen Handyvertrag (und meinen dringend fälligen Führerschein!!) zu kümmern. Ein wenig Erfolg hatte ich dennoch, da ich endlich (!!) einen Adapter gefunden habe.
Danach sind wir noch eine Freundin von Raphaelle besuchen gegangen. Eine sehr nette ältere Dame, die genauso wie meine host mum als Lehrerin arbeitet und gerade in ein neues Apartment gezogen ist. Wir haben uns sehr nett unterhalten und leckeren Tee getrunken. Um halb fünf sind wir dann wieder aufgebrochen, um André von den Jungs zu erlösen, die wir allesamt zu Hause gelassen hatten.
Zum Abschluss der Woche gab es dann ein "deutsches Abendbrot": Brot mit Käse. André war ein bisschen schlecht gelaunt, weil er scheinbar zum zweiten Mal an diesem Tag etwas Warmes essen wollte, weshalb ich mir wahrscheinlich überlegen werde, ob ich in Zukunft nochmal Essenswünsche abgebe. Mir hat es jedenfalls geschmeckt und Jean, Adrien und Raphaelle auch. Soweit ich weiß.
Morgen geht es dann wieder von vorne los! Mal sehen, was ich mich kommende Woche so erwartet. Ich werde berichten...
madame erdbeere am 26. November 13
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Fotos ~week 1~
madame erdbeere am 25. November 13
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11/17/13 ~ week 1 ~
Jetzt, da schon fast meine zweite Woche in der Gastfamilie vorbei ist, komme ich endlich dazu, euch von meiner ersten Woche hier, in Golden, Colorado zu berichten.
Sonntagabend, vor meinem ersten Arbeitstag, war ich überhaupt nicht aufgeregt. Auch Montagmorgen, als ich aufstand um mich fertig zu machen und "an die Arbeit zu gehen", war nichts von Aufregung zu spüren. Um sieben Uhr begann mein Arbeitstag. Glücklicherweise muss ich nur ein paar Stufen hinunter gehen, um zu meinem Arbeitsplatz zu kommen, also kann ich ruhig bis halb sieben schlafen ( wenn Monsieur mich denn lässt und nicht einen morgendlichen Schreianfall bekommt. Um halb sechs morgens).
Wir haben den Montag größtenteils damit verbracht, drinnen zu spielen. Um aber nicht ausschließlich in der Bude rum zu hängen, habe ich Jean um halb zehn in den Kinderwagen gepackt und bin mit ihm zum Spielplatz gelaufen. André, mein Hostdad, hat mir am Abend zuvor netterweise den Weg dorthin aufgezeichnet. Blöderweise habe ich den richtigen Aufgang zum Spielplatz aber nicht gefunden, weshalb ich den Kinderwagen einen sehr steilen, sehr schmalen und sehr steinigen Trampelpfad hinaufziehen musste. endlich oben angekommen musste ich dann feststellen, das Jean eingeschlafen war. Prima. Da es relativ warm war, habe ich abgewartet, ob er wieder aufwacht und wir spielen können. Das war aber nicht der Fall. Also bin ich, diesmal auf dem offiziellen Weg, den ich dann doch noch gefunden habe, wieder nach Hause gelaufen und habe ihn in seinem Kinderwagen weiterschlafen lassen. Bis meine Gasteltern nach Hause gekommen sind, ist dann nichts spannendes mehr passiert.
In der Nacht vor meinem zweiten Arbeitstag konnte ich dann kaum schlafen vor Aufregung. Am Abend zuvor hatte Jean furchtbare Schmerzen vom Zahnen gehabt und ich hatte Angst, dass er diese am Dienstag immer noch haben würde. Ich bin also extra früh aufgestanden um meine Gastmutter noch zu erwischen, bevor sie zur Arbeit fuhr uns sie zu fragen, was ich in diesem Fall machen sollte. Nachdem das geklärt war, war meine Aufregung größtenteils besiegt. An diesem Tag musste ich außerdem nur bis zwölf Uhr arbeiten. Diesmal haben wir es sogar zum Spielplatz geschafft, ohne dass Jean eingeschlafen ist. Wir sind allerdings nicht sehr lange geblieben, weil es ziemlich kühl war.
Zum Mittagessen hat André eine Arbeitskollegin mitgebracht, die seit zwei Monaten in den USA ist. Sie kommt auch aus Frankreich und war wirklich super nett! Ich mochte sie auf Anhieb. Und ihre Desigualtasche sowieso. ;)
Den Rest des Tages habe ich dann damit verbracht, mit meiner Familie und meinem Freund zu skypen und mir so ein bisschen Heimat in mein neues, riesengroßes (und immer kühles) Zimmer zu holen.
Mittwoch war mein arbeitsfreier Tag. Zumindest musste ich nicht auf die Kinder aufpassen. Entspannt war der Tag trotzdem nicht. Meine Gastmutter und ich sind mit Jean und seinem älteren Bruder Adrien nach Golden "Downtown" gefahren, um einige Dinge zu organisieren. Zuerst haben wir bei der Versicherung angehalten, um mich für mein Auto anzumelden. Danach hat Raphaelle mir gezeigt, wo das Büro ist, in dem man den Führerschein machen muss. Wie viele von euch sicherlich wissen, muss man in den USA keine Fahrstunden in einer Fahrschule nehmen, sondern wird in den meisten Fällen lediglich von den Eltern unterrichtet und muss dann nur die Prüfung offiziell ablegen. Ich muss jetzt also anfangen, für meine zweite theoretische Fahrprüfung zu lernen, damit ich den Colorado Führerschein bekommen kann. Internationale Führerscheine gelten hier nur 30-60 Tage, weshalb man immer den Führerschein des US-Bundesstaates machen sollte, in dem man gerade lebt.
Danach haben wir uns die Banken angeschaut und Informationen über ihre Konten eingeholt. Ein US-Konto brauchte ich nämlich auch noch dringend.
Zum Schluss sind wir noch bei der Bibliothek in Golden vorbei gefahren, zu der ich mit Jean nun wöchentlich gehen soll. Dort gibt es nämlich eine Art Krabbelgruppe, in der die Kinder singen, Bücher vorgelesen bekommen und miteinander spielen können.
Zum Abschluss bin ich dann mal alleine mit meinem Auto gefahren, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Die Gegend hier ist wirklich steil und sehr kurvig, was sicherlich zu einer Herausforderung wird, sobald hier mal ordentlich Schnee liegt.
Danach habe ich mich auf eine Tasse Tee und das Abendessen gefreut. In dieser Familie ist der Nachmittagstee nämlich Tradition, was ich sehr schön finde.
Zum Abschluss des Tages habe ich dann einen Film angeschaut. Meine Gastfamilie hat hier ein Abo mit der amerikanischen Version von "maxdome" abgeschlossen, wo ich mir dann den Film "Grown Ups 2" ausgeliehen habe (dt. Titel "Kindsköpfe 2"), um den Abend mit seeeeeeeeeeeeeehhhr einfacher Unterhaltung ausklingen zu lassen.
Donnerstag war dann wieder ein voller Arbeitstag für mich. Nachdem wir uns wieder ein bisschen drinnen beschäftigt haben, sind wir zur "Babytime", also zur Krabbelgruppe in die Bibliothek gefahren. Ich fand es echt toll. Die Kinder hatten Spaß (auch, wenn Jean nicht die ganze Zeit an den Aktivitäten teilhaben wollte) und ich konnte mich mit den Müttern, Nannies und Großmüttern unterhalten, die ebenfalls mit ihren Kleinen da waren. Leider ging das ganze nur eine halbe Stunde lang. Insgesamt waren wir aber länger da, weil ich mich noch ein wenig mit den anderen Au Pairs unterhalten habe.
Danach sind wir nach Hause gefahren, um Mittag zu essen. Und weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass Jean ganz besonders gut einschläft, wenn ich ihn im Kinderwagen durch die Gegend fahre. habe ich ihn einfach eingepackt und ihn ein wenig durch die Gegend geschoben. Glücklicherweise hat es nicht lange gedauert, bis er geschlafen hat. Und er hat wirklich lange geschlafen. Zum Abschluss haben wir dann noch zusammen die Wäsche gemacht. Ja, zusammen. Eine meiner Aufgaben ist es, die Wäsche der Kinder in den Trockner zu schmeißen und danach zusammenzulegen. Ich habe mich also ins Esszimmer auf eine Bank gesetzt und die Wäsche gelegt und Jean ist immer wieder zwischen Trockner und mir hin und her gelaufen, um mir einzelne Socken zu bringen. Er wird bestimmt mal ein toller Hausmann. ;)
An diesem Abend habe ich "Bridesmaids" angeschaut, der mich wirklich begeistert hat! Ein sehr schöner Film. :) Auf Deutsch heißt er glaub ich "Brautalarm".
An meinem letzten Arbeitstag ist nicht viel neues passiert. Da die Babytime später anfing als donnerstags, hatten wir ein bisschen mehr Zeit. Die haben wir genutzt, um zu dem Spielplatz zu gehen, der direkt neben der Bibliothek liegt. Der ist viel größer und spannender als der, den wir hier direkt um die Ecke haben. Nach einer halben Stunde spielen und einer halben Stunde Babytime ging es dann wieder nach Hause zum Mittagessen und Schlafen und schließlich zum Weiterspielen. Um 17:30 Uhr hatte ich meine erste Arbeitswoche dann endlich geschafft. Naja, zumindest offiziell.
Meine Gasteltern hatten abends noch eine Einladung zum Abendessen, weshalb ich mit den beiden kleinen Jungs alleine war. Wir haben zusammen Abend gegessen (was mit Adrien eine kleine Farce war) und danach habe ich Jean umgezogen und ins Bett gebracht, damit Adrien und ich in Ruhe einen Film anschauen konnten. Wir haben "TinTin" angesehen, was ihr wahrscheinlich besser unter dem Namen "Tim und Struppi" kennt. Ein wirklich toller Animationsfilm! Ich hätte ihn jetzt zwar nicht mit einem Dreijhährigen geguckt, da es schon einige Schießereien etc gibt, aber da meine Gasteltern diesen Film vorgeschlagen haben, habe ich natürlich nichts dagegen gesagt. Um neun Uhr war mein Arbeitstag dann aber ENDGÜLTIG vorbei und ich habe mich nur noch ins Bett geschmissen.
Samstag Morgen war nicht sonderlich spektakulär. Ich habe wieder lange mit meiner Familie und meinem Freund geskyped, bei denen ja schon später Nachmittag war.
Erst nachmittags ging es dann los. Wir haben Adrien zu einer Geburtstagsfeier nach Denver gebracht und sind dann weitergefahren, um uns ein paar Läden anzugucken. Zuerst sind wir, also Raphaelle, Victoire (die älteste), Jean und ich, in einen Möbeldesignerladen gegangen. Die Möbelstücke waren der absolute Wahnsinn! Alles war in Vintage gehalten und ich hätte am liebsten den halben Laden gekauft - wenn ich es mir hätte leisten können. Am meisten haben mich die Kühlschränke begeistert, die in knallorange, buttergelb und babyblau im Keller standen.
Als nächstes sind wir in einen Ramschladen gegangen, der Sachen angeboten hat, die wir eigentlich nur von Flohmärkten kennen. Allerdings habe ich auch ein paar Schätze gefunden, die mir richtig gut gefallen haben und hätten wir mehr Zeit gehabt, hätte ich sicher ein wenig von meinem ersten Au Pair-Gehalt dort gelassen.
Aber wir hatten keine Zeit. Wir mussten Adrien wieder von seiner Feier abholen und dann ganz schnell nach Hause fahren. Wir hatten nämlich eine Einladung zum Abendessen bei einem deutsch-indischen Ehepaar. Beide sind Kollegen von André. Ich muss sagen, dieser Abend war wirklich das Highlight meiner Woche. Wir haben so viel gelacht und so viel Spaß gehabt, und obendrein gab es noch leckeres indisches Essen, es hätte gar nicht besser laufen können. Ich fände es echt toll, wenn das nochmal klappen würde.
Sonntag sind Raphaelle, Jean und ich einkaufen gegangen. Und zwar im ganz großen Stil. Der Laden sah aus wie eine riesengroße Ausgabe von einem Ikea-Lagerhaus, also dem Teil von Ikea, wo diese unfassbar großen Regale stehen, aus denen man sich die Kartons mit den Möbeln rausholen kann. Überall standen Paletten mit allen möglichen Sachen und Frauen an kleinen Tischen, die Essenspröbchen verteilt haben. Daran haben wir uns natürlich auch fleißig bedient. Es war ein riesen Spaß. Ich habe sogar ein Buch bekommen! Super.
Um circa 12 Uhr waren wir wieder zu Hause, doch es ging direkt weiter: Mittagessen im "Little Bear", einem urigen Burger-Restaurant. Überall hingen alte Nummernschiler rum und alles war aus dunklem Holz, inklusive ausgetretenen Treppenstufen und einer Bühne - über der übrigens jede Menge BHs hingen. Denn, so hat Raphaelle es mir erzählt, wenn im "Little Bear" ein Konzert ist und man seinen BH auf die Bühne schmeißt, bekommt man ein kostenloses T-Shirt. USA, people!! Da kein Konzert war, als wir dort gegessen haben, haben wir unsere BHs behalten und sind weitergezogen in ein kleines schnuckliges Café direkt nebenan. Dort haben wir einen leckeren Kaffee getrunken und Zimtrollen gegessen. Vollkommen gesättigt (vielleicht sogar ein bisschen übersättigt) haben wir uns dann auf einen kleinen Spaziergang um den See in Evergreen gemacht. Allerdings war Jean so müde und quengelig, dass wir unser vorhaben schnell aufgegeben haben und nach Hause gefahren sind. Auf dem Weg haben wir noch einen Halt bei Walmart eingelegt, wo ich mein heiß ersehntes Nutella bekommen habe. Außerdem habe ich mir vier Filme á 5 Dollar geleistet. Um fünf Uhr waren wir dann endlich wieder zu Hause.
Das war im Großen und Ganzen meine Woche. Es hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf meine nächste! Natürlich werde ich wieder berichten. ;)
madame erdbeere am 22. November 13
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