Mittwoch, 26. Februar 2014
02/14/14 ~week 10~
Und somit haben wir endlich die zweistellige Wochenzahl erreicht. Yay! Dieser Post geht übrigens nur bis Freitag, da ich mir dachte, dass mein Kurzurlaub in L.A. einen Sonderpost verdient hat.
Wie ich euch ja letzte Woche erzählt habe, haben Raphaelle und ich am Samstag das Garagentor zerstört. Nun, das einzig kuriose an Montag war, dass es plötzlich wieder funktionierte und das Auto so abends wieder in der Garage abgestellt wurde. Ich hielt das für keine besonders gute Idee, aber ich wurde ja nicht gefragt. Raphaelle meinte abends bevor ich in mein Zimmer ging noch, dass sie hoffe, dass das Garagentor am nächsten Morgen nicht aufgehen würde. Und ratet mal, was passiert ist.
ES GING NATÜRLICH NICHT AUF!! Aber da wir ja zwei Autos besitzen, wurde einfach das zweite Auto genommen - meins. An meinem freien Dienstag, so kurz vor meiner Reise nach LA. Ich hätte platzen können. Nun stand also ein vollkommen funktionsfähiges Auto in der Garage eingesperrt, weil Frau es darauf anlegen musste, dass das Garagentor jetzt wieder einwandfrei funktioniert und ich kam nirgendwo hin um meine Besorgungen zu machen. Wie ihr merkt - ich war wirklich ziemlich sauer. Ich habe also meinen Tag damit verbracht eine Fotocollage zusammenzustellen und auszudrucken, mein Zimmer von oben bis unten zu putzen und mir ein paar Tickets für Attraktionen in LA vorzubestellen. Abends kam Raphaelle dann extra schnell nach Hause, damit ich noch losgehen und einkaufen konnte. Glücklicherweise brauchte ich nicht viel (die Hälfte davon ist auch unbenutzt aus LA wiedergekommen) und war so pünktlich zum Abendessen wieder zu Hause. Alles, was ich gekauft hatte, war ein paar Sandalen (mein Wetterbericht sagte mir, dass es Samstag 30 Grad in LA sein sollten), Sonnencreme (ich wiederhole: Samstag 30 Grad) und endlich, endlich eine neue Kamera. Ich wollte wirklich nicht durch die Stadt laufen und nur Fotos mit dem Handy machen. Das ist mir sowieso ein Graus. Deshalb habe ich beschlossen, dass es an der Zeit ist, endlich eine neue zu kaufen (quick reminder: meine Kamera hat an meinem ersten Arbeitstag den Geist aufgegeben. Argh!).
Mittwoch habe ich die dann auch direkt ausprobiert und wild Fotos geschossen. Leider war Raphaelles Auto IMMERNOCH in der Garage eingesperrt, so dass ich mit Jean SCHON WIEDER zu Hause bleiben musste und nicht wie geplant nach Golden fahren konnte. Wir haben zwar ein bisschen draußen gespielt, aber spannend war das sicherlich nicht. Die Zeit, die ich hatte, als er schlief, habe ich dazu genutzt, um mir die Metro- und Buszeiten in LA rauszuschreiben, die ich brauchen würde. Das war eine ganz schön lange Liste, das sage ich euch... Nachmittags kam dann auch jemand vorbei, der sich die Garage angeschaut hat und einen Haken entfernt hat, damit man das Tor manuell aufschieben kann. Ich hätte ihn dafür fast geknutscht. Wir konnten also am nächsten Tag endlich wieder das Haus verlassen.
Donnerstag hatten wir dann einen Extragast. Nun ja, Gast ist vielleicht das falsche Wort. Immerhin lebt er hier im Haus. Er ist nur normalerweise nicht da, wenn ich auf Jean aufpasse. André, mein host dad, hatte an diesem Tag furchtbare Probleme mit dem Magen und ist deshalb zu Hause geblieben. Jean und ich sind zusammen zur Babytime und zur Post gefahren, wo ich der lieben Anni endlich ihre SD-Karte zurückgeschickt habe . Nach dem darauf folgenden Mittagessen habe ich Jean ins Bett gebracht und bin nochmal losgefahren, um André eine Flasche Cola zu kaufen. Denn bekanntlich helfen bei Magenproblemen Cola und Salzstangen am besten. ;)
In der kurzen Zeit, in der Jean danach noch geschlafen hat, habe ich endlich noch mal Émelie geschrieben, die mit mir zusammen in der Trainingsweek war. Ich habe erfahren, dass sie, sowie zwei weitere Au Pairs aus unserer Trainingsweek im Rematch waren und inzwischen bei einer anderen Familie wohnen! Das ist die Hälfte der Au Pairs, die mit mir hier angekommen sind! Das ist schon viel, finde ich... Jedenfalls haben wir uns sehr nett unterhalten und ich habe beschlossen, sie mal in Phoenix zu besuchen, wenn meine Zeit noch reicht.
Danach habe ich ein wenig vorgepackt - obwohl das für einen viertägigen Urlaub ziemlich schnell ging und den Reparateur unseres Garagentors rein gelassen. Der ist dann auch fast vier Stunden da geblieben, um alles neu zu machen und hat dann noch festgestellt, dass er zum Teil die falschen Ersatzteile hatte und einige davon nachgeliefert werden mussten (und bis heute nicht an der Garage angebracht wurden. Heute ist der 25.02. Das nenne ich Service).
Freitag, Valentinstag! Juhu! Hier wird Valentinstag zelebriert wie Weihnachten. Das ist echt unglaublich. Natürlich musste ich mir dann auch, ganz in Ami-Manier, ein Valentines-Date suchen und habe kurzerhand beschlossen, mit Anna Essen zu gehen. Wir haben uns bei dem Inder getroffen, bei dem wir auch das erste Mal waren, als wir uns verabredet haben (ist das nicht ROMANTISCH??!). Vorher war der Tag allerdings nicht gerade romantisch muss ich sagen. An diesem Tag hat nämlich Jean beschlossen, krank zu werden. Er hörte sich beim Atmen an wie Darth Vader und hat fürchterlich gehustet. Deshalb ist Raphaelle zu Hause geblieben und ich musste die Kinder zur Schule fahren. In der Küche habe ich dann meine Demotivation des Tages am Kühlschrank hängen sehen: ein Ticket. Und damit meine ich kein Zugticket oder Ticket für den Zoo, nein, ich meine ein wunderschönes Foto, das an einer angeblich überfahrenen roten Ampel von mir geschossen wurde, als ich Victoire das letzte mal zur Schule gefahren habe. Mist, Mist, Mist. Meine erste Post von der polizeilichen Behörde in Denver. Und jetzt sollte ich mich direkt wieder ins Auto schwingen, um die Kids in die Schule zu fahren. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich nicht gerade bester Laune war. Ich habe es allerdings geschafft, ohne nochmal geblitzt zu werden. Halleluja.
Nach zweistündigem hin und her fahren, eröffnete mir Raphaelle, dass der Kinderarzttermin für Jean erst am Nachmittag sein würde und so hatte ich ein wenig freie Zeit, bevor wir zusammen los fuhren. Nach dem Kinderarzt bin ich mit Jean wieder nach Hause gefahren, während Raphaelle ihr Auto genommen hat, um die Kinder in der Schule abzuholen. Jean ist auf der Fahrt eingeschlafen und hat glücklicherweise fast durchgepennt, bis der Rest der Familie wieder zu Hause war. Dann hieß es für mich: ran halten Ich wollte ja nicht zu spät zu meinem Date kommen.
Im Restaurant erzählte mir Anna dann, dass ihre Kids auch krank geworden waren und Haydn auf ihrem Schoss gemeint hatte, rückwärts essen zu müssen. Da war ich dann doch froh, dass Jean nur eine Erkältung hat. Wir waren jedenfalls sehr dankbar dafür, dass der Tag vorbei war und wir uns bei Chicken Tikka Massala und Mango Lassi im Restaurant entspannen konnten. Zum Abschluss des Tages sind wir noch in eine Bar nebenan gegangen und haben uns einen Nachtisch gegönnt. Dort haben wir auch Jasmin getroffen, das deutsche Au Pair, das schon seit eineinhalb Jahren hier ist, und mit ihr noch ein wenig gequatscht, bevor es nach Hause ging. Dort hieß es dann; fertigpacken. Am nächsten Morgen würde es um halb neun losgehen zum Flughafen und ab nach LA. Natürlich werde ich euch davon auch noch ganz viel berichten...



Mittwoch, 12. Februar 2014
02/09/2014 ~week 9~
Diese Woche begann mit einem ganz gewöhnlichen Montag. Zumindest war er anfangs ganz gewöhnlich. Jean und ich haben im Schnee gespielt, ich habe tonnenweise Wäsche gewaschen und ihn verzweifelt versucht dazu zu bewegen, doch bitte noch ein bisschen länger zu schlafen, als nur eineinhalb Stunden. Vergeblich.
Abends, als der Rest der Familie nach Hause kam, wurde der Montag aber doch noch zu einem ungewöhnlichen und sehr, sehr glücklichen Tag. Kaum hatte Raphaelle sich hingesetzt um sich auszuruhen, eröffnete sie mir auch schon, dass sie nur noch bis Juni arbeiten würde. Für mich war allein das schon eine gute Neuigkeit. Ich habe die große Hoffnung, dass sich dadurch das Familienleben hier etwas entspannt und nicht jeder 24 Stunden am Tag einfach nur gestresst ist. Die Familienzeit kommt nämlich momentan bei weitem zu kurz und das wird sich hoffentlich ab Juni ein bisschen ändern.
Das war allerdings noch nicht alles. Sie erklärte mir, dass sie, weil sie ja ab Juni zu Hause sein wird, mich auch ab Juni nicht mehr brauchen würden. Das hört sich jetzt auf den ersten Leser vielleicht scheußlich an, aber ich hätte sie fast geknutscht. Denn, die meisten von euch wissen es noch nicht, ich habe auch ein paar Pläne gemacht. Ich habe endlich einen Studiengang gefunden, den ich gerne machen würde: "Journalism & Business Communication". Dieser fängt Ende des Jahres an und ich muss davor noch zu einem Aufnahmetest zur Uni fahren. So habe ich schon vor ein paar Wochen beschlossen, mein Auslandsjahr abzukürzen und schon Ende Juni nach Hause zu fliegen. Allerdings wusste ich nicht, wann und wie ich das meinen host Eltern beibringen sollte und habe stundenlang darüber nachgegrübelt, wie das am besten anzustellen ist. Als Raphaelle mir dann eröffnete, dass sie mich ab Ende Juni sowieso nicht mehr brauchen, habe ich in meinem Zimmer erstmal ein kleines, privates Freudentänzchen aufgeführt. Was. habe. ich. ein. Glück. Ich habe ihr dann auch sofort von der Uni erzählt und sie hat sich sehr für mich gefreut. Bis jetzt steht also dem Happy End nichts mehr im Wege.
Den Rest der Woche musste ich von meinem Erfolg zehren, denn draußen war totales Schneechaos angesagt und wir sind keinen Milimeter vor die Tür getreten (bei -20 Grad und eiskaltem Wind würde ich das auch niemandem raten). Ich habe mein Glück dann aber doch noch ein bisschen strapazieren wollen und habe die Cousine meiner Mum angeschrieben, die schon seit einiger Zeit in Hamburg wohnt - meiner zukünftigen Unistadt (hoffentlich).Ich habe sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen (man könnte schon fast sagen sei JAHRZEHNTEN) und wusste deshalb nicht genau, ob sie mir antworten würde, oder nicht. Hat sie aber - und das ziemlich schnell. Sie hat mir eine ganz lange Liste mit Dingen geschickt, die man in Hamburg toll machen kann und auch sofort angeboten, dass ich bei ihr wohnen darf, wenn ich für den Aufnahmetest der Uni nach Hamburg komme. Super! Ich habe mich wirklich sehr gefreut.
Donnerstag war es dann aber auch vorbei mit dem Glück: als ich meine Wäsche gewaschen habe, habe ich plötzlich so ein komisches Gurgeln gehört. Und als ich nachgesehen habe, läuft unter der Waschmaschine massenweise Wasser hervor. Schnell hab ich sie abgestellt und das Wasser mit allen möglichen Lappen und dreckigen Shirts, die ich finden konnte davon abgehalten, in die Lüftung im Boden zu fließen. Und danach hieß es: putzen. Ich habe das ganze Wasser aufgewischt, musste Waschmaschine und Trockner verrücken um darunter zu kommen und nachher hat die Waschküche geglänzt wie noch nie. Allerdings hat die ganze Aktion zwei Stunden gedauert und danach war ich ein bisschen fertig. Um mich dann abends doch noch ein wenig auf Hochtouren zu bringen, habe ich mir selbst ein Geschenk gemacht: Ich habe Tickets nach L.A. gebucht! Wie einige von euch sicher wissen, wollte ich schon seit Ewigkeiten schon mal nach Los Angeles. Und jetzt wird mein Traum endlich wahr! Ich freue mich schon riesig. Details werde ich allerdings noch nicht verraten. Es soll ja spannend bleiben. ;)
Das Highlight am Freitag war ein Film, den ich angeschaut habe. Er heißt ""Magic beyond words" und ist die "Biografie" von Mrs. J. K. Rowling. Der Film war wirklich super inspirierend und klasse gespielt! Hat mich echt beeindruckt
Samstag war fast wie jeder Samstag - erstmal einkaufen mit Raphaelle. Als wir aber von der ach-so-normalen-Samstagsaktivität zurückkamen, haben wir erstmal einen Schock bekommen. Die eigentlich automatische Garagentür war halb offen und bewegte sich bei Knopfdruck keinen Millimeter. André meinte, dass eine Mülltonne unter dem Tor gestanden hatte und der Motor des Tors sogar angefangen hat zu rauchen, bevor er gemerkt hat, was los ist. Da haben wir wohl beim Wegfahren nicht richtig aufgepasst. Nun stand unsere Garage - mit Durchgangstür zum Haus natürlich - für Jedermamn offen. Eher semioptimal.
Gemütlich im Zimmer abgehangen habe ich dann trotzdem noch ein bisschen. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass das hier eine sehr sichere Nachbarschaft ist und keiner unser Haus über Nacht plündern würde.
Abends habe ich mich dann allerdings doch nochmal raus getraut und bin zum best buy gefahren, um mich über Kameras zu informieren. Denn: nach drei Monaten ohne ordentliche Kamera und mit Handyfotos sollte man sich schon mal eine neue kaufen, oder? Der Herr dort war sehr nett und hat mir wirklich weitergeholfen. Allerdings wollte ich mir noch bis Dienstag Zeit lassen, um mir wirkliche eine neue Kamera zu holen.
Zum Abendessen hatten wir wieder Besuch von Raphaelles Freundin Nancy, die dieses Mal "Bandit" mitgebracht hat, den Hund einer Freundin. Das war vielleicht ein energiegeladenes Kerlchen! Heieiei... Ich weiß schon, warum ich generell Katzen lieber mag. ;)
Zum Abschluss des Tages habe ich mir "Hotel Transilvania" angeschaut, ein total lustiger Kinder-Animationsfilm, den ich zwei Tage drauf gleich nochmal angeschaut habe!
Sonntagmorgen war es ungewöhnlich lange still im Haus. Bis acht Uhr hat sich niemand geregt! Für mich bestand also kein Grund, sich übermäßig früh aus den Federn zu quälen. Als um acht dann aber doch der Trubel losging, habe ich mit allen gefrühstückt und dann meine Sachen gepackt, um endlich nochmal schwimmen zu fahren. Es hat sich wirklich gelohnt. Ich habe einen Kilometer in 29 Minuten geschafft! Ich bin schon wahnsinnig stolz auf mich. :D
Auch, wenn ich so schnell war, blieb mir danach nur Zeit um nach Hause zu fahren, zu duschen, mich zu schminken und alles umzupacken, bevor ich mich mit Anna traf. Die hatte nämlich ihr Au Pair Treffen und hat gefragt, ob ich mitkommen möchte. ich habe natürlich zugestimmt. Ich wollte unbedingt neue Leute kennen lernen und bowlen hörte sich auch gar nicht so schlecht an. Das habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht. Und so sind wir zusammen nach Denver zu einer Bowlingbahn gefahren. Dort habe ich Nadine, ebenfalls aus Deutschland, und Steph aus Südafrika getroffen! Wir hatten echt viel Spaß zusammen und haben viel gelacht. Insgesamt waren wir zweieinhalb Stunden dort, haben drei Runden gebowlt und sechs Pizzen verdrückt (natürlich nur mithilfe der anderen Au Pairs). Um kurz nach drei hieß es dann schon wieder nach Hause fahren. Anna und ich hatten allerdings keine Lust, alleine im jeweiligen Zimmer zu sitzen, weshalb wir uns noch zusammen "Warm Bodies" angeschaut haben - ein wirklich enttäuschender Film meiner Meinung nach. War gar nicht meins. Danach haben wir natürlich noch ein bisschen getratscht, bevor sie wieder nach Hause gefahren ist,
Nächstes Wochenende geht es dann also für vier Tage nach Los Angeles. Ich freue mich schon riesig und werde bestimmt jede Sekunde meiner Freizeit damit verbringen, meine vier Tage dort zu planen! Ich freue mich schon sehr darauf, euch davon zu berichten...



Dienstag, 4. Februar 2014
02/02/14 ~week 8~
Zwei Monate! Juhu! Die Zeit vergeht so unfassbar schnell, das ist echt der Wahnsinn.
Montag lasse ich heute mal aus, da ist nämlich nichts spannendes passiert. Ich habe lediglich ein bisschen geschrieben, gelesen, meinen Lebenslauf aufgesetzt und ein Motivationsschreiben verfasst. (Wofür? Tjah...)
Dienstag habe ich meinen Hintern mal wieder ins Schwimmbad geschwungen und bin zur Bibliothek gegangen, um mir "Mockingjay", das dritte Buch von "Die Tribute von Panem" abzuholen und ein paar DVDs mitzunehmen. Zu Hause habe ich mich direkt wieder vor den PC geklemmt und geschrieben. Schließlich will ich mein Buch so schnell wie möglich fertig bekommen. Deadline: Juni. Mal sehen, ob ich das schaffe,
Mittwoch war tatsächlich mal abwechslungsreich. Ich bin mit Jean zum botanischen Garten gefahren. Diesmal habe ich auch mein Handy nicht vergessen und konnte jede Menge Fotos machen. Um halb zehn morgens sind wir dort gewesen und waren praktisch die ersten. Da es immer noch relativ kalt war, haben wir uns als erstes die Gewächshäuser vorgenommen. Da war es dann allerdings viel zu warm und ich hätte mir am liebsten die Klamotten vom Leib gerissen. Die Pflanzen dort waren allerdings wunderschön und Jean fand es total toll, immer wieder über die Brücken zu rennen, die über kleine Wasserfälle geführt haben. Ganz fasziniert hat er die Fische und Enten beobachtet, die in einem kleinen Teich schwammen und die Pfeilgiftfrösche, die ganz am Anfang des Hauses in einem kleinen Terrarium vor sich hin lebten, fand er auch ganz toll. Die waren knallblau! Ausgerechnet von denen habe ich aber glaube ich kein Foto.
Im nächsten Teil des Gewächshauses war es nicht mehr ganz so warm, wofür ich sehr dankbar war. Der Wasserfall in diesem Raum war um einiges größer und imposanter. Wir sind richtig nass geworden! Vor dem See, in den das Wasser geflossen ist, haben wir erstmal eine Pause gemacht, ein paar Träubchen gegessen und Wasser getrunken. Danach ging es wieder zurück in die Sauna: Im Moment hat der botanische Garten eine Sonderausstellung mit Orchideen und in diesem Raum bin ich fast eingegangen. Deshalb habe ich mir die Pflanzen auch nur flüchtig angeschaut und bin dann so schnell wie möglich nach draußen geflüchtet. Dort fand Jean den Schnee natürlich ganz toll und ist erstmal kopfüber in einen Busch gefallen, als er versuchte, ein bisschen Schnee aufzuheben. Im ersten Augenblick habe ich mich ziemlich erschreckt, aber als ich gesehen habe, dass er nur ein paar kleine Kratzer abbekommen hat, musste ich mir das Lachen doch ein bisschen verkneifen. Er hatte einfach zu viele Klamotten an, um bei der Aktion stehen bleiben zu können. Und wenn ein blaues Minimichelinmännchen vornüber in einen Busch kippt, sieht das schon ein bisschen lustig aus. Ist ja nicht so, dass ich ein wenig sadistisch veranlagt wäre, :D
Jedenfalls habe ich ihn danach erstmal in seinen Kinderwagen verfrachtet und wir sind an einem See vorbei zum japanischen Garten gegangen. Der war vielleicht toll! Wie einige von euch vielleicht wissen, stehe ich sowieso total auf japanische Gärten, Deshalb war es echt toll, mal durch einen japanischen Garten gehen zu können. Allerdings war es schwer, danach wieder zurück zum Eingang zu finden. Ich habe ehrlich gesagt ein bisschen die Orientierung verloren, denn der Garten ist wirklich riesig. Schlussendlich haben wir dann aber doch zurück gefunden und konnten nach Hause fahren.
Donnerstag war auch ein eher ungewöhnlicher Tag. Um kurz nach sieben hat Raphaelle an meine Tür geklopft und gefragt, ob ich Victoire zur Schule fahren könnte. Sie müsse mit Adrien zum Arzt fahren. Ich war ein bisschen verwirrt und brauchte ein wenig, um meine Sachen zusammenzusuchen. Schlussendlich saßen Victoire und ich dann aber doch im Auto und sind losgefahren. Es hat insgesamt zwei Stunden gebraucht um zur Schule und wieder zurück zu kommen und da ich die Stecke nicht kannte und es auch nicht unbedingt gewohnt bin, in der Rushhour durch Denver zu fahren, habe ich das ein oder andere Mal deftig geflucht. Victoire haben bestimmt die Ohren geblutet, als ich sie in der Schule abgesetzt habe. Natürlich habe ich mich aber ordnungsgemäß für meine Ausdrucksweise entschuldigt.
Wieder zu Hause war Raphaelle mit den Jungs noch nicht wieder da. Mein erstes Ziel war deshalb (nach einem ausgedehnten Frühstück) mein Bett. Zuerst habe ich "Smaragdgrün" von Kerstin Gier fertig gelesen, was schon ein bisschen schade war. Ich könnte noch drei Bücher von der Reihe lesen, aber das war nun mal das letzte. Also habe ich weiter an meinem eigenen Buch gearbeitet, damit ich es bald der Welt präsentieren kann.
Zwei Stunden später ist dann meine Gastfamilie wiedergekommen. Adrien hatte wohl Ohrenschmerzen und musste deshalb zum Arzt. Wie sich herausgestellt hat, hatte er die auch aus einem guten Grund: seine Ärztin hat zwei kleine, blaue Tesakügelchen aus seinem Gehörgang gefischt. Ansonsten ging es ihm aber blendend.
Nach dem Mittagessen musste ich dann nur noch eine Dreiviertelstunde auf Adrien aufpassen (Jean hat geschlafen), weil Raphaelle einkaufen gehen wollte. Und so bestand mein Arbeitstag aus zwei Stunden nach Denver und zurück gurken und 45 Minuten dabei zugucken, wie Adrien sein Blatt (und teilweise auch die Tischdecke) bemalte.
Samstag haben wir den Schnee erstmal richtig genossen. wir sind den Berg neben dem Haus mit dem Schlitten runtergerutscht, haben uns mit Schnee beworfen (Schneebälle formen ist mit diesem Pulverschnee einfach unmöglich) und sogar angefangen, ein Iglu zu bauen. Allerdings haben wir auf halber Strecke die Lust verloren und deshalb wurde nur ein übergroßes Schneesofa daraus.
Sonntag war dann der große Tag: Superbowl. Und die Denver Broncos waren dabei!Also war es natürlich ein Muss, nach Denver zu fahren und mit ganz vielen Broncos-Fans in einer sportsbar das Geschehen zu verfolgen. Ich habe mich mit Jasmin verabredet, einem deutschen Au Pair, das mir Anna vor kurzem vorgestellt hat. Wir sind mit der Bahn nach Denver rein gefahren und haben uns ein Restaurant namens "Chili's" ausgesucht, das auch eine Bar hat. Wir waren ziemlich früh da, weshalb wir uns die besten Plätze an der Bar sichern und erstmal mittagessen konnten (Ich hab es diesmal sogar ganz geschafft! Und es war super lecker. Foto seht ihr ja dann ;) ). Wir haben uns super gut unterhalten und viel gelacht. Später sind dann noch zwei Freunde von Jasmin zu uns gestoßen. Ashish, ein Ingenieur aus Indien, der schon einige Zeit in Denver lebt und Noheli aus Puerto Rico, die auch als Au Pair hier ist. Die beiden waren echt total klasse drauf und wir mussten teilweise echt aufpassen, dass wir das Spiel (von dem wir übrigens überhaupt keine Ahnung hatten) überhaupt noch verfolgen. Wahrscheinlich wäre es spannender gewesen, wenn nicht schon ziemlich früh klar gewesen wäre, dass die Broncos haushoch verlieren würden. Aber so haben wir trotzdem jede Menge Spaß gehabt, während die Gesichter von den eingefleischten Broncos-Fans um uns herum immer länger wurden. Einige haben sich schon vor Ende des Spiels verabschiedet "Nächstes Jahr kriegen wir sie!" war bestimmt einer der meist gesagten Abschiedsphrasen an dem Abend. Neben der Begrüßung "Go Broncos!" Fanden wir dann doch ein bisschen lustig. Als am Anfang des Spiels die amerikanische Nationalhymne gesungen wurde, konnten Noheli und ich uns das Lachen einfach nicht verkneifen. Das war eine einzige, große Peinlichkeit. Es war einfach unmöglich, sich zurückzuhalten,
Wie erwartet haben wir am Ende dicke verloren (43:8). Aber dank unserer vielen Gespräche (und einigen frozen Margaritas) sind wir guter Laune wieder nach Hause gefahren. Ich hoffe echt, dass wir uns bald wiedersehen.
Nächste Woche wird es wahrscheinlich einige Neuigkeiten geben. Seid gespannt. Natürlich werde ich euch alles haarklein berichten...